2019
Wettbewerb

SEK II Schulen Polyfeld 1

Bildungsbau Muttenz
Schweiz

Wir vergleichen die Umwandlung der historischen Überbauung mit einem Palimpsest, einem Pergament, von dem der ursprüngliche Text entfernt und das neu beschrieben wird. Wir meinen, dass die städtebauliche Figur und die architektonische Struktur der historischen Setzung wertvoll sind und sich für die Neuprogrammierung ausgezeichnet eignen.

Der sorgfältige Umgang mit der bestehenden Bausubstanz ist aus bauhistorischen, aber vor allem auch aus ökologischen und wirtschaftlichen Überlegungen zwingend. Ihre sinnvolle Wiederverwendung wird sich in einem ökonomischen Projekt niederschlagen, das sich, dank der eingesparten «grauen Energie», auch durch geringe Emissionen auszeichnet. Für den möglichst weit gehenden Erhalt des Bestands sind die städtebauliche Neuformung und das funktionale Dispositiv entscheidend. Es sind dies die wichtigsten Parameter für ein wirtschaftliches und nachhaltiges Projekt.



Unser Projekt bringt aber nicht nur Zuwendung, sondern auch Kritik an der historischen Gesamtüberbauung zum Ausdruck. Bei aller Grosszügigkeit und Anmutung wirkt die historische Figur doch recht hermetisch und monumental. Also gilt es zuallererst diese Figur an den städtebaulich neuralgischen Punkten aufzubrechen und sie o en und zugänglich zu gestalten.

Dabei soll vor allem das Sockelgeschoss aufgewertet und wortwörtlich zum Vorschein, ans Tageslicht gebracht werden. Als mit Abstand grösste zusammenhängende Fläche ist das Sockelgeschoss für die schulische Nutzung ausgezeichnet geeignet. Es braucht lediglich Tageslicht und eine einfach lesbare und e iziente Erschliessungsstruktur und das Sockelgeschoss wandelt sich zum zentralen Begegnungsraum.

Zuvor muss aber die Umgebungsgestaltung eine Neuordnung erfahren. Die Fortschreibung des Ortes ist auch das zentrale Thema der Freiraumgestaltung. Das Aufbrechen der ursprünglichen Anlage und das Vernetzen der drei unterschiedlichen Ebenen (Strassen- und Grünzüge, die erhöhte Sek II -Terrasse und das abgesenkte Sockelgeschoss) binden den Schulcampus besser in seine Umgebung ein.